Der Deutsch-Club in Limbazi
Seit knapp zwei Jahren bietet meine Tochter Christina Runce in Limbazi einmal pro Woche einen Stammtisch an mit dem Ziel, die Deutschkenntnisse der Teilnehmer zu vertiefen und deren Aussprache zu verbessern. Unentgeltlich. Zu diesem Zweck wird in deutscher Sprache über alle möglichen Themen gesprochen. Sie handeln von Deutschland, andere von Lettland, viele sind allgemeiner Natur. Bei dem Stoff geht es z. B. um "Das Lettische Zentrum in Münster, Deutschland", "Trier, die älteste Stadt Deutschlands", Spargel, das Lieblingsgemüse der Deutschen". Oder um "Die Flugplätze in Riga / Frankfurt / Limbazi", "Das Wetter", "Meine Lieblingsrezepte", "Das Geld Lettlands". Meine Tochter bereitet die Themen vor, indem sie das jeweils Wissenswerte sammelt und per E-Mail verteilt. Als Sammler lettischen Geldes war ich involviert - ich machte eine kleine Ausarbeitung über fünf Jahrhunderte. Die Teilnehmer setzen sich zuhause mit dem Stoff auseinander; der eine mehr, der andere weniger. Einige machen richtiggehende Hausaufgaben oder Referate.
Im Laufe der Zeit hat sich ein stabiler Teilnehmerkreis von knapp einem Dutzend Erwachsenen mit recht unterschiedlichen Deutschkenntnissen zusammengefunden. Eines ist ihnen gemeinsam: alle engagieren sich. Zum Stammtisch mit dem Thema "Das Geld Lettlands", bei dem ich anwesend war, brachten etliche Geld mit von der 1. Lettischen Republik oder aus der Zarenzeit. Jeder Teilnehmer erhält Zeit, das von ihm Erarbeitete vorzutragen. Am interessantesten sind Schilderungen persönlicher Erlebnisse, z. B. eines Urlaubs. Gelegentlich greift meine Tochter korrigierend ein - auf freundliche Weise, nicht schulmeisternd. Oft wird diskutiert- auch über Details der deutschen Sprache. Ich stellte folgende Unterschiede zu einem typischen deutschen Stammtisch fest: es wird nicht durcheinander geredet und statt Bier gibt es Tee.
Näheres siehe: www.vacu-valoda.lv
Dietmar Stroh, Frankfurt